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Autor Nachricht
Viktor*
(stillgelegt)

Weiss jemand zufaellig die Entwicklung des Kindes, wann es in der Lage ist bei ausgeglichenen Eltern sich eigenstaendig zu entwickeln?

Wann kann es ohne Anleitung der Eltern sich trauen eigene Versuche zu starten?

versucht ein Kind automatisch selbst und wird gehindert durch seine Eltern, wenn diese ihm Angst einsuggerieren oder es links liegen lassen und keinerlei Hilfestellungen geben und es dafuer noch bei Misserfolg bestrafen; ist es dann wohl im weiteren Leben kaum in der Lage selbststaendig und flexibel zu handeln?

Oktober 2008 Diagnose Asperger Syndrom. Eigenverdacht ADHS/Borderlinezuege

--

[Stillgelegtes altes Konto von NoDesign, mfg [55555]]
23.07.09, 14:34:21
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quamquam
(Gastzugang)

Ein Kind hat mit 10 Jahren eine eigene Persönlichkeit und ist dann auch in der Lage Dinge abzuschätzen. Dabei ist egal, ob das Elternhaus intakt ist oder nicht.

Davor muss ein Kind noch "gelenkt" werden.

Natürlich kann es sein, dass sich das auch individuell ändert.

Hier hast Du tabellarisch eine Übersicht, wie sich ein Kind entwickeln sollte

http://www.knetfeder.de/kkp/entwuebersichtfenster.html

Du kannst auch auf dieser Seite mal lesen:

http://www.knetfeder.de/kkp/entwicklung.html

Es gibt dazu auch Literatur, wenn Du welche wissen möchtest, musst Du Bescheid sagen, dann schaue ich mal in mein Bücherregal.
23.07.09, 14:55:56
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Viktor*
(stillgelegt)

Dankeschoen, hab auf dich gehofft, weil Du das ja gelernt hast zwinkern


was passiert, wenn das Kind nicht "gelenkt" wird?

Oktober 2008 Diagnose Asperger Syndrom. Eigenverdacht ADHS/Borderlinezuege

--

[Stillgelegtes altes Konto von NoDesign, mfg [55555]]
23.07.09, 15:01:22
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quamquam
(Gastzugang)

Da ist antiautoritäre Erziehung ein schönes Beispiel.

Wenn Grenzen nicht gesetzt werden, kann das Kind nicht erkennen, dass andere Menschen Dinge stören oder schaden. Kurz: Das Kind ist unfähig soziale Interaktion zu erlernen.

Dazu kann ich das Buch: Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden empfehlen.

Geschrieben von einem Kinderpsychiater, der die Entwicklung des Kindes der letzten zwanzig Jahre beobachtet hat. Die Veränderungen und was falsch läuft. Ist wirklich gut geschrieben. Für einen Laien absolut gut zu verstehen, weil er gänzlich auf Fachvokabular verzichtet und wenn er es doch verwendet, eingehend erklärt.
23.07.09, 15:49:22
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haggard
(Autistenbereich)

gestern gab es eine interessante sendung im fernsehen über die entwicklung der kinder bis ca. 3 jahren (?). jedenfalls können kinder demnach bereits vor einem alter von 10 jahren dinge abschätzen, u.a. belegt durch theory of mind.
23.07.09, 19:11:49
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quamquam
(Gastzugang)

azrael, aber dann eher durch zuvor gemacht Erfahrungen, aber von einer wirklich selbstständigen Persönlichkeit spricht man ungefähr ab 10 Jahren. Wie gesagt, natürlich ist das kein festes Alter, das kann von Kind zu Kind variieren.
23.07.09, 19:20:45
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Nach meinem Wissenstand werden Kinder von Geburt an von ihrer Umwelt und vor allem durch die Eltern geprägt.Wenn die Eltern von Anfang an ihrem Kind zugewandt sind,sensibel auf die Befürfnisse ihres Kindes eingehen und ihr Kind als eigenständige Persönlichkeit sehen, aber dennoch dem Kind Struktur geben und es führen,wird das Kind am ehesten selbstbewusst werden und mit den Anforderungen des Alltags späterhin zurecht kommen.Ein Kind muss auch die Möglichkeit bekommen,sich auszuprobieren,gewisse Risiken einzugehen,Fehler zu machen und daraus zu lernen und soviel Vertrauen der Eltern zu bekommen,dass es in angemessenem Rahmen eigene Entscheidungen treffen kann.Bei kleinen Kindern fängt es schon damit an,ob sie den Schokopudding oder den Vanillepudding essen wollen.
Wenn ein Kind eine sehr ängstliche Mutter hat,wird es auch später im Leben sehr vorsichtig sein.Wenn eine Mutter ihrem Kind Sicherheit vermittelt,wird es selbstsicherer an Probleme und Anforderungern herangehen.

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
23.07.09, 19:36:13
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Lena K.
(Standard)

Experimentieren tun Kinder eigendlich schon sehr früh hier zu ist eine sichere Bindung wichtig. sichere Bindung meint dass das Kind mindestens eine bezugsperson hat die das Kind nie im stich lässt und der das Kind auf jedenfall vertrauen kann. wann das Kind selbstständig handeln kann da schließe ich mich den anderen beiträgen an.
23.07.09, 19:41:27
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 23.07.09, 22:04:15

@quamquam:
wonach sollte eine eigenständige persönlichkeit getrennt werden? ich gehe davon aus, dass ein mensch, der zunehmend reicher wird an erfahrungen diese im zunehmenden maße miteinander multiplizieren kann. ein zehnjähriger mensch hätte dann unter umständen mehr erfahrungen als ein dreijähriges kind. im wesentlichen ändert sich meiner meinung nach nichts.
23.07.09, 19:45:42
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Bluna
(stillgelegt)

Ich erlebe das gerade beim dritten Kind,dass mit dem Anbruch des neunten/zehnten Lebensjahres, eine deutlich zu bemerkende Veränderung vor sich geht im Kind.
Man bemerkt,wie das Kind Bestrebungen entwickelt Eigenständigkeit und Freiheit in Entscheidungen bewusst zu ergreifen.
Diese Phase ist augenscheinlich auch von tiefen seelischen Umbrüchen im Kind begleitet.Sie äusserten sich bei den zwei älteren Kindern durch eine ungefähr ein Jahr dauernde Zeitspanne mit Albträumen,die kleine Tochter (9)fängt gerade damit an.
Vor dieser Phase würde ich die Kinder eher als "Nachahmer" bezeichnen.
Wenn sie die Phase abgeschlossen haben,beginnt die Pubertät.

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=3174"] bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß die gemachte Behauptung und üble Nachrede allgemein im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
23.07.09, 21:55:03
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quamquam
(Gastzugang)

azrael,

eine eigene Persönlichkeit bedeutet für sich selber entscheiden. Das Kind wird in der Phase ein eigenständiger Mensch.

Bluna, ungefähr so kannst Du das mit der Nachahmung nennen, aber nur ganz, ganz grob.

Das Kind bekommt vorgelebt und lebt nach. Lernt aus Erfahrungen, die ihm vorgelebt werden. Entdeckt die Welt und erkennt, dass es nicht nur sich selber gibt, sondern auch andere Menschen. In einem gewissen Rahmen kann das Kind natürlich sagen, ich mag lieber das als das, aber eigentlich, um es ganz streng zu nehmen, ist dies ein Fehlglaube. Kinder lehnen eine Speise, ein Tier oder eine Tätigkeit nur ab, weil es gelernt hat, dass es schlecht ist. In der Regel haben nur Kinder vor Spinnen Angst, weil es gelernt hat, Angst haben zu müssen. Ein Kind kann aber gar nicht wissen, dass es Angst zu haben, weil kleine Kinder sich selber im Zentrum des Lebens sehen. Sie fühlen sich überlegen und müssen erst lernen, dass sie sowas wie Widerstand erleben kann. Ein Kind, dass keine Angst vor Spinnen hat, hat nie erlebt, dass die Mutter, die Oma oder sonst wer, Angst vor ihr hat. Solche Ängste sind absolut irrational und bleiben in der Regel ein Leben lang. Das ist ein Paradebeispiel für den Einfluss von Erziehung.

In der Erziehung ist also ganz wichtig, dass das Kind alle Speisen probieren darf, auch wenn man sie selber nicht mag. Man muss halt einfach seine eigenen Abneigungen hinten anstellen, damit es sich nicht auf das Kind überträgt.

Diese Beeinflussung ist nicht mehr so möglich, wenn das Kind eine eigene Persönlichkeit hat, da es nun für sich selbst Entscheidungen treffen kann.

Die Phase zur Pubertät hin ist unterschiedlich lang. Sie kann sogar recht kurz sein und es etabliert sich auch immer mehr der Gedanke einer "Vorpubertät". Einfach, weil das Kind das erste Mal wirkliche Wiederworte gibt, weil es eine Persönlichkeit hat.

Trotzphasen, die vorher auch zweimal auftauchen, im Alter von ca. drei Jahren und ca. sieben oder acht Jahren, sind nur dazu da, um zu lernen, wo die Grenzen sind. Das Kind erlebt, dass die Umwelt existiert.

Das ganze kann man hier aber nur grob anreißen, dazu ist das Thema zu komplex. Dazu würde ich Fachbücher zum Thema Pädagogik und Psychologie lesen. Aber vorher sollte man sich überlegen in welche Richtung man sich Informieren will, sonst wird es schwer, das richtige zu finden.
24.07.09, 00:33:17
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feder
(Autistenbereich)

Quamquam: Nach deiner Theorie mag ein Kind bestimmte Dinge nur nicht, weil es vorgelebt bekommen hat, dass diese Dinge schlecht sind? Wieso war ich als Kleinkind schon nicht in der Lage viele Lebensmittel zu essen, die mein gesamtes Umfeld liebte? (Ich bin auf keines dieser Lebensmittel allergisch). Oder noch ein Beispiel unbegründeter Ängste: Anscheinend hatte ich schon als Baby Panik, als man mich badete und das Badewasser abliess, dass ich mit dem Wasser durch den Abfluss flutschen würde. Baden war nie ein Problem, aber bevor das Wasser abgelassen wurde, musste ich aus der Wanne gehoben werden. Ich glaube nicht, dass ich meine Eltern dabei beobachtet hatte, wie sie Angst vor dem Abfluss hatten...
Ich sehe es eigentlich ähnlich wie azrael.
24.07.09, 10:16:18
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