drvaust
(stillgelegt)

|
Die körperlichen Veränderungen finden bei Autisten genauso statt. Das kann verunsichern, wenn der eigene Körper anders wird. Aber mit entsprechender Vorbereitung und Information geht das, ähnlich wie bei NA. Evtl. sind Autisten da empfindlicher, weil das umgebende Chaos dann auch den eigenen Körper betrifft.
Die Pubertät ist aber auch eine soziale Veränderung. Die geschlechtliche Identität wird bewußter, es beginnen Paarspiele, es werden neue Rollen ausprobiert, die Jugendlichen versuchen erwachsen zu werden usw.. Auch die gesellschaftliche Stellung verändert sich, bzw. die Jugendlichen versuchen eine erwachsenere Stellung zu erkämpfen, nicht mehr betreute abhängige Kinder sondern unabhängigere Erwachsene. Das könnte Autisten, die sozial etwas anders sind, verunsichern.
Ich war schon eher 'erwachsener' und bin 'kindlicher' geblieben. Für mich war meine Pubertät nicht so verrückt. Aber meine Freunde und Mitschüler wurden komisch, das hatte mich verunsichert. Ich verlor etwas meine vertraute Umwelt. Die Jungen wurden komischer, liefen den Mädchen nach, spielten Macho, versuchten soziale Spiele, rebellierten irgendwie usw.. Die Mädchen wurden auch komisch, gingen mit älteren Jungen, wurden dämlich (spielten Damen), putzten sich auf, taten abgeklärt usw.. Mich hatte damals besonders verletzt, daß die Mädchen von mir abrückten, ich entsprach scheinbar nicht dem Partnerbild. Meine vertraute soziale Umwelt wurde mir fremder, ich zog mich zurück, wurde einsamer, verlor teilweise den Halt, wurde lebensmüde.
|