26.12.16, 10:04:51
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Zitat:
"ABA ist eine ganz gefährliche Sache, die maßlos unterschätzt und instrumentalisiert wird und über die es viel zu wenig Aufklärung gibt."
Marlies Hübner
Autistische Kinder rutschen in das "Tragödienmodell Behinderung", weil das von unserer Gesellschaft so vorgesehen ist, sagt sie. Für die Eltern ist das ein Schock: "Oh Gott, mein Kind ist behindert." So beschreibt Marlies Hübner das Grundproblem. "Aber ein Kind mit einer Behinderung ist kein Weltuntergang", sagt sie. Doch sehr schnell würden Menschen auf den Plan treten, die im Rahmen dieses Tragödienmodells die Chance witterten, Geld mit der Behandlung von autistischen Kindern zu machen.
Ausgehend von dieser Grundsituation werde auf die Eltern Druck ausgeübt: Wenn sie nicht rasch handelten, dann verwahrlose ihr Kind und würde nie irgendetwas lernen.
"Man spricht Autistinnen und Autisten allein die Möglichkeit zur Entwicklung komplett ab."
Marlies Hübner
Dem austistischen Kind werde auch jegliche Persönlichkeit abgesprochen, erklärt Marlies Hübner: "Das weiße Blatt wird dann nach Wunsch neu beschrieben. Verkürzt heißt das: Autistische Verhaltensweisen werden durch Drill abtrainiert", sagt sie.
"Bei ABA ist es so, dass sich über die Autonomie des Kindes hinweggesetzt wird und verlangt wird, dass es Berührung aushält, obwohl es das nicht möchte."
Marlies Hübner
Marlies Hübner erklärt, dass autistische Kinder eine eigene Entwicklungsgeschwindigkeit haben. Bei ihr selbst wurde erst im Alter von 27 Jahren Autismus diagnostiziert. Das sei gerade bei Autistinnen und Autisten ihrer und früherer Generationen der Fall. Ihr Glück war, das ihre Eltern sehr liebevoll und bemüht waren und ihr eine sichere Umgebung geboten haben.
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