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Umfrage

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08.08.07, 12:21:08

Ryn

Wenn wir unterwgs sind egal ob beim einkaufen oder in der Freizeit und unser Sohn legt sein typisches Verhalten als Autist an den Tag und ich werde drauf angesprochen ,dann sage ich er ist Autist.Viele fragen ,dann nach was ist das und ich versuche ihnen es dann zu erklären,damit hab ich sehr positive Erfahrungen.
Für mich ist es besser so offen wie möglich damit umzugehen.
Was meint ihr? :)
19.08.07, 22:43:39

arlette

meine gedanken dazu: ich habe mich nur gegenüber mit gut bekannten leuten geäussert. die anderen habe ich ignoriert, da ich keine lust hatte, fachvorträge zu halten und mich ehrlich gesagt auch fragte, was die das überhaupt angeht.

wenn die kinder älter werden, wird es heikler, finde ich. weil ich nämlich keine lust hatte, meine kinder für verhalten, bei dem ich nicht abschätzen konnte, ob sie nun pubertär trotzen oder nicht, sozusagen mit einer diagnose zu entschuldigen. ich befürchtete, dass sie einige verhaltensweise deswegen überhaupt nicht mehr 'bearbeiten'. was ich damit meine: ich finde, es gibt grenzen, wo sich auch pubertierende mit ihren verhaltensweisen auseinandersetzen wollen, denn auch sie können lernen, gewisses zu regulieren oder halt gewissen situationen aus dem weg zu gehen. denn als erwachsene können sie nicht einfach darauf zählen, wegen einer diagnose von andern akzeptiert zu werden.
20.08.07, 16:01:11

Ryn

Ich finde nicht, das ich mich anderen gegenüber mit der Diagnose entschuldige,mir geht es eher um Aufklärung.Es ist ja auch nicht so das ich es jeden auf die Nase binde und wie es mal später ist wenn Paul älter ist das weiß ich auch nicht.
20.08.07, 18:53:01

arlette

hallo ryn
ich bin mir nicht sicher, ob du denkst, ich interpretiere in dein erstes post, dass du dich andern gegenüber entschulidgen willst; jedenfalls habe ich das nicht in deine aussage reininterpretiert.
24.08.07, 01:49:50

KleinAdlerauge

Zitat von Ryn:

Für mich ist es besser so offen wie möglich damit umzugehen.
Was meint ihr? :)


Natürlich! Offenheit ist immer das beste!
Für uns ist das allerdings fast unmöglich-ich kann mich selten erklären,so dass mich jemand wirklich versteht-ich gäb was drum! (Beim schreiben gehts-beim reden nicht)

Aber bitte mache weiter so!
18.09.07, 11:47:27

Valo

Es kann sein, dass die anderen Menschen dennoch nicht begreifen, was los ist in dieser Situation.
Daher würde ich einfach erklären, was aktuell abläuft, also Details.
Wenn dadurch mehr Interesse geweckt wird, ist es gut.

Die Antwort "weil er Autist ist" erklärt gar nichts und wirkt nur wie eine Entschuldigung. Das macht auf Außenstehende keinen guten Eindruck, hilft dem Kind nicht und regt meist auch nicht an, mehr wissen zu wollen.
18.09.07, 13:58:48

uppsdaneben

Zitat von KleinAdlerauge:
Natürlich! Offenheit ist immer das beste!


Um Himmels Willen, nein! Warum hat wohl die Evolution die Lüge erfunden und setzt sie so massiv ein?
19.09.07, 21:12:44

KleinAdlerauge

Zitat von uppsdaneben:
Zitat von KleinAdlerauge:
Natürlich! Offenheit ist immer das beste!


Um Himmels Willen, nein! Warum hat wohl die Evolution die Lüge erfunden und setzt sie so massiv ein?

Wenn ich mir unsere beiden Sätze so betrachte, sind wohl beide zu pauschal...
...und dann fällt mir die innere stimme wieder ein...
auf die sollte man hören...falls man sie hört...
20.09.07, 08:09:44

jacy

Ich halte es so:

Wenn ich das Gefühl habe, jemand ist interessiert (und wirkt auch mich sympathisch) dann erkläre und spreche ich gerne auch mit Fremden über so private Dinge.

Viele Menschen sind aber einfach nur Besserwisser, ohne Interesse. Da reagiere ich überhaupt nicht, oder Lache einfach wenn ich angesprochen werde.

Am meisten hasse ich es, wenn sich fremde Menschen direkt an meinen Sohn wenden, wie z.B. "Da muss die Mutti aber auch mal Konsequenter sein" oder "Kannst du den überhaupt nicht leiser reden, das musst du dringen üben " (letzte Woche im Gesundheitsamt von einer Mitarbeiterin des Amtes) Ich habe dann nur zu meinem Sohn gesagt "Wenn die uns kennen würde, wäre sie vielleicht auch froh, dass du überhaupt sprechen kannst, egal wie laut, das üben wir irgendwann einmal"

21.09.07, 17:39:00

Mutter

Ich habe mich gegen die Offenheit entschieden, dies bezieht sich in erster Linie auf die Schule. Die Kinder gehen ganz unbefangen mit meinem Sohn um, die Lehrerin unterstützt ihn, indem sie den Kindern erklärt "er kann gerade nicht anders" - so haben sie gelernt, ihn so anzunehmen, wie er ist. Ich denke, dies ist ein sehr guter Weg - Er ist so, weil er so ist - fertig.
21.09.07, 17:49:03

55555

Ich vermute auch, daß es so meistens am besten ist.
21.09.07, 19:45:14

Katz007

Ohne es jemandem direkt mitgeteilt zu haben denke ich die meisten wissen das bei mir etwas 'anders' ist. Ich denke jedoch nicht das irgendwer deswegen negativ denkt. Höchstens etwas sonderbar, aber oft auch erstaunlich sonderbar.

Ich habe gerade auf meiner neuen Arbeitsstelle schon den Satz gehört: "So jemanden wie Dich habe ich noch nie kennengelernt."

Den kompletten Kontext zu erläutern wäre sicher zu langwierig, aber ich denke dieser Satz war nicht negativ gemeint, wenngleich auch nicht komplett positiv. Anders eben.

Nun gut, nun bin ich erwachsen und kein Kind mehr, weshalb ich denke ich recht gut mit solchen Aussagen umgehen kann.

Nun habe ich eben keine Ahnung wie das bei Deinem Sohnemann ist, weshalb ich ebenfalls der Meinung bin hier keine Pauschalaussage treffen zu können. So offen wie möglich halte ich auch nicht ganz für angebracht, allerdings finde ich man sollte nicht unbedingt immer und aus allem ein Geheimnis machen.

Auch wenn ich niemandem meine Diagnose (oder eigentlich Nicht- Diagnose, ist nämlich nicht offiziell) auf's Ohr gedrückt habe außer sehr guten Bekannten denke ich gehe ich sehr offen mit meinen Schwächen um, die Stärken zeigen sich meist ohne großartig darüber reden zu müssen.

Mit dem bisschen 'komisch sein' komme ich ganz gut zurecht. Sorry das mein Beitrag ein wenig vom Thema abgekommen ist, zum speziellen Fall kann ich als kinderloser Geselle nicht wirklich etwas sagen.

Gruß
 
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